Einzelansicht
Mi 19. Apr | 19:00–20:30 Uhr
Schwerpunktthema Internationales Politik Vor Ort
Bertelsmann Stiftung

„Die Erweiterung“

Lesung und Diskussion mit dem Autor Robert Menasse

Diskussion/Lesung

Gäbe es die Europäische Union nicht, müsste sie erfunden werden. Sie hat in der leidvollen europäischen Geschichte das wirkungsvollste Zeichen gegen Nationalismus und für Frieden in Freiheit gesetzt. Wieviel das Wert ist, erfahren wir seit über einem Jahr täglich schmerzvoll durch Putins Krieg gegen die Ukraine. Die Rückkehr nationalistischer Machtpolitik wirft auch ein Schlaglicht auf die Versäumnisse der EU. Zu selbstbezogen und auch zu eitel haben die Mitgliedstaaten die innere, wie die äußere Vollendung der Integration verschleppt. Allein die sechs Westbalkanstaaten warten seit 2003 darauf, Mitglied der EU zu werden. Inzwischen positioniert sich China in diesem Raum. Für die Idee eines souveränen Europas, das seine Geschicke selbst im Sinne seiner Werte und Interessen bestimmen kann, verheißt das nichts Gutes.
Nach seinem Roman „Die Hauptstadt“ arbeitet Robert Menasse in der „Erweiterung“ zum zweiten Mal die Irrungen und Wirrungen der europäischen Integration literarisch auf. Warum es so wichtig ist, die EU durch Gegenwartsliteratur den Menschen näherzubringen, diskutieren mit dem Autor sowie dem Publikum Stephan Vopel und Stefani Weiss von der Bertelsmann Stiftung.